Online Cannabis Apothken

In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die aktuelle Situation rund um medizinisches Cannabis in Deutschland. Seit 2017 können Patienten Cannabis auf Rezept erhalten, doch durch die wachsende Nachfrage über Online-Ärzte und Cannabis-Apps stehen Apotheken mittlerweile vor erheblichen Herausforderungen. Während der Zugang zu Cannabis für viele Patienten durch digitale Angebote einfacher geworden ist, leiden langjährige Nutzer unter Versorgungsengpässen. Wir beleuchten die Chancen und Probleme dieser Entwicklung und geben einen Ausblick darauf, wie die Zukunft von Cannabis auf Rezept aussehen könnte.

5/8/20243 min read

Cannabis auf Rezept und der Zugang über Apotheken in Deutschland: Alles, was du wissen musst

Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland legal und kann für bestimmte Krankheiten verschrieben werden. Diese Reform hat vielen Patienten mit chronischen Erkrankungen eine alternative Therapiemöglichkeit eröffnet. Doch mit der wachsenden Nachfrage, insbesondere durch die Möglichkeit, Rezepte über Online-Ärzte oder Cannabis-Apps wie Bloomwell und andere Plattformen zu erhalten, stößt das System mittlerweile an seine Grenzen. Hier ein Überblick über den aktuellen Stand und die Herausforderungen für Apotheken und Patienten.

Medizinisches Cannabis: Ein Überblick über die rechtliche Lage

Im Jahr 2017 öffnete Deutschland den Zugang zu medizinischem Cannabis für Patienten mit schweren Erkrankungen, wenn ein medizinischer Bedarf festgestellt wurde. Der behandelnde Arzt konnte in diesen Fällen Cannabisblüten oder -extrakte verschreiben, die über Apotheken bezogen wurden. Bis zur Legalisierung blieb der Zugang jedoch stark reguliert, und die Ärzte entschieden im Einzelfall, ob Cannabis die richtige Wahl war.

Häufige Anwendungsgebiete für medizinisches Cannabis

Cannabis auf Rezept wird in Deutschland bei unterschiedlichen Krankheiten eingesetzt, darunter:

• Chronische Schmerzen, die auf herkömmliche Medikamente nicht ausreichend ansprechen

• Multiple Sklerose (MS)

• Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust bei HIV/AIDS

• Tourette-Syndrom

• Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie

Der Zugang wurde durch die Reform erheblich verbessert, und Cannabis wird bei schweren Symptomen und chronischen Erkrankungen mittlerweile als anerkannte Therapieoption genutzt.

Online-Ärzte und Cannabis-Apps: Einfache Rezepte, aber wachsende Herausforderungen

In den letzten Jahren sind Plattformen Bloomwell und zahlreiche andere Online-Dienste entstanden, die den Zugang zu einem Cannabis-Rezept vereinfacht haben. Patienten können sich über diese Cannabis-Apps oder Webseiten an zertifizierte Ärzte wenden und häufig bereits nach einer Online-Sprechstunde ein Rezept erhalten. Diese digitale Möglichkeit hat für viele Patienten den Zugang erleichtert, besonders für diejenigen, die keinen spezialisierten Arzt in ihrer Nähe finden.

Doch dieser einfache Zugang führt auch zu Problemen. Der Ansturm auf Cannabis-Rezepte hat dazu geführt, dass viele Apotheken nicht mehr in der Lage sind, die steigende Nachfrage zu decken. Die Versorgungsengpässe betreffen vor allem langjährige Patienten, die seit der Legalisierung Schwierigkeiten haben, ihre Medizin in der benötigten Menge und Qualität zu erhalten.

Warum Apotheken mit Lieferengpässen kämpfen

Die Herausforderungen für Apotheken sind vielfältig:

Wachsende Nachfrage: Die Zahl der Patienten ist durch den einfachen Online-Zugang stark gestiegen, während die Produktionskapazitäten von medizinischem Cannabis und der Import nach Deutschland noch limitiert sind.

Lieferkettenprobleme: Der Zugang zu qualitativ hochwertigem Cannabis hängt oft vom Import ab, und durch die hohe Nachfrage sind viele Sorten in Apotheken schnell vergriffen.

Planungsprobleme: Apotheken können aufgrund der hohen Nachfrage nur schwer vorhersagen, wie viel sie tatsächlich benötigen, was zu kurzfristigen Engpässen führt.

Diese Engpässe führen dazu, dass viele Patienten länger auf ihr medizinisches Cannabis warten oder sich an andere Apotheken wenden müssen, was besonders für langjährige Patienten eine große Herausforderung darstellt.

Die Rolle der Apotheken: Beratung und Abgabe von medizinischem Cannabis

Apotheken spielen weiterhin eine zentrale Rolle in der Abgabe von Cannabis auf Rezept. Sie bieten eine umfassende Beratung über Dosierung, Darreichungsform und mögliche Nebenwirkungen, und sie stellen sicher, dass die Produkte den gesetzlichen Qualitätsstandards entsprechen. Zu den gängigsten Darreichungsformen gehören:

Cannabisblüten: Häufig für chronische Erkrankungen verschrieben und meist in Verdampfern konsumiert.

Cannabinoid-Extrakte: Diese bieten eine genauere Dosierung und sind oft für orale Anwendungen geeignet.

Fertigarzneimittel: Sativex und Dronabinol sind standardisierte Produkte, die bei spezifischen Indikationen verschrieben werden.

Die Zukunft: Wird der Zugang zu Cannabis auf Rezept verbessert?

Angesichts der Herausforderungen und der steigenden Nachfrage gibt es Bestrebungen, die Versorgung mit medizinischem Cannabis zu verbessern. Die Produktion in Deutschland wird zunehmend ausgeweitet, und es gibt Diskussionen darüber, den Zugang zu vereinfachen und gleichzeitig die Versorgungslage stabil zu halten. Zudem werden neue Standards für die Qualitätssicherung entwickelt, um die Versorgung in Apotheken zu optimieren.

Fazit: Ein System im Wandel

Die Möglichkeit, Cannabis auf Rezept zu erhalten, hat das Leben vieler Patienten in Deutschland positiv verändert. Durch den Zugang über Online-Ärzte und Cannabis-Apps ist es einfacher geworden, eine ärztliche Verschreibung zu erhalten. Doch gleichzeitig zeigen sich die Schwächen des Systems, besonders in den Apotheken, die oft nicht ausreichend Cannabisprodukte für alle Patienten bereitstellen können.

Die zukünftige Entwicklung wird zeigen, wie Deutschland mit diesen Herausforderungen umgeht und ob es gelingt, ein System zu schaffen, das allen Patienten – von Neuverschreibungen bis hin zu langjährigen Konsumenten – gerecht wird.